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Ströme lebendigen Wassers


Zwei Schwäne, die auf einem Fluss, einer Quelle schwimmen
Quelle der Bosnien bei Sarajevo, Foto privat


Dachte ich bisher an eine Quelle, stellte ich mir eine kleine Wasserstelle, mehr wie eine Pfütze vor, aus dem ein Bächlein entspringt. Irgendwo weiter weg würde dieser Bach zu einem Fluss und eventuell zu einem Strom werden.


Jedenfalls hatte ich genau dieses Bild vor Augen, wenn ich über Jesu Worte von der „Quelle in uns“ nachdachte, „die unaufhörlich fließt, bis ins ewige Leben.“ (Joh 4,14)

Aber nun stehe ich an diesem Ort, der Quelle der Bosnien bei Sarajevo (Foto).


Hier sprudelt Wasser klar und mächtig aus dem Berg hervor und strömt in die Ebene, verzweigt sich und bildet kleine Seen, bevor sich es wieder in einem Fluss sammelt und weiterfließt. Hier ist Kraft. Leben. Licht. Frische. Klarheit. Fröhlichkeit. Schönheit. Bewegung. Überfluss.


Plötzlich begreife ich staunend, was Jesus etwas meinte, wenn er sagt: „Ströme lebendigen Wassers in unserem Inneren“ im Hinblick auf den Heiligen Geist, der in uns ist.


Hier stehe ich und schaue und ahne:

Was wäre, wenn Gott in uns mit sehr viel mehr Kraft und Vollmacht wirkt, als wir uns vorstellen und zu glauben wagen? Wenn dieser „Strom lebendigen Wassers“ nicht irgendwo in der Ferne außerhalb von uns ist, sondern in uns entspringt? Klar, kräftig, voll Leben, tanzend und mitreisend.


Es ist mein begrenztes Denken, welches diesen Strom übernatürlicher Kraft in meinem inneren zu einem Bach schrumpfen lässt. Mein mangelnder Glaube, meine Selbstzweifel. Sie wirken wie eine Staumauer, den Strom zurückhaltend und auf ein Rinnsal reduzierend.


Aber nun stehe hier und schaue und staune. In meiner Vorstellung wage ich den Sprung ins Wasser und werde von der Wahrheit erfrischt, lasse mich im Glauben mittreiben. Ich möchte mein Denken ändern und im Glauben an Gott wachsen, der so stark in mir tätig ist wie diese Ströme lebendigen Wasser hier an dieser Quelle.


Es ist ja so: alles ist schon da! Diese lebendige, kraftvolle Quelle ist in uns existent! Meine bisherige Vorstellung des Baches: das ist Täuschung, Fake. Dieser Strom - das ist die Wahrheit, die Realität.


Ich strecke mich neu aus nach diesem Glauben, der bevollmächtigt und Berge versetzt. Nicht, dass ich es schon ganz verstanden und verinnerlicht hätte – aber ich jage dem nach, ich strebe danach. Ich übe mich im neuen Denken. Betend sehne ich mich nach der Wirkung dieser Wahrheit: „Ich glaube. Hilf meinem Unglauben.“



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