An diesem frühen Herbstmorgen laufe ich durch den Park.
Die Sonne steht noch tief. Ihre Strahlen fließen durch die kahl werdenden Äste der Bäume.
Ich spüre mein inneres Aufgewühltsein. Das Chaos meiner Gefühle - Ratlosigkeit, Traurigkeit, Enttäuschung, Sorgen - treibt mich an. Im Rhythmus meiner Schritte poltern sie in meiner Seele, wie Steine in einer Schachtel.
Doch irgendwo tief in mir, verschüttet, ahne ich die Hoffnung, den Frieden, die Gewissheit.
Ich bleibe stehen, ganz still. Sehe die Nebelschwaden auf dem Wasser. Ein Schwan gleitet lautlos vorbei. Buntes Laub über mir und unter mir. Ich spüre die Wärme der Sonne im Gesicht verschmelzend mit der kalten Morgenluft.
Stille im Außen. Lärm in mir.
Bist du da Gott?
Ich sehe. Ich spüre. Ich atme ein. Ich atme aus. Odem des Lebens – Geist Gottes.
Und ganz langsam durchdringt meine Aufmerksamkeit die Mauern der Sorgen. Immer tiefer. Immer näher. Wie ein starker Magnet zieht Jesus mein Denken und mein Sein in seine heilige Gegenwart.
Ich sehe. Und dann – höre ich: „Ich bin bei dir!“
Stille im Außen. Ruhe in mir. Das Chaos in mir ordnet sich. Ordnet sich unter. Unter Gottes Herrschaft über mein Leben. „Ich bin bei dir!“ Stille im Außen. Frieden in mir.
Als ich schließlich weiterlaufe, passen sich meine Schritte dem neuen Rhythmus dieser göttlichen Melodie an: „Ich bin bei dir!“
Und in dieser wieder gewonnenen Zuversicht beginne ich meinen Arbeitstag. Nicht allein, sondern in der Gewissheit der Gegenwart Gottes und mit dem Beistand des Heiligen Geistes. Komme, was wolle. Gott ist bei mir. Gott ist für mich.
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