Wenn es Gott gibt,
wenn er der Ursprung dieses Universums, dieses Planeten, alles Lebens,
wenn er mein Schöpfer ist,
wenn er ewig, allgegenwärtig, allwissend ist,
wenn es diese Wirklichkeit jenseits dieser materiellen Welt gibt, die wir Himmel oder Reich Gottes nennen,
wenn dieser undenkbare und unvorstellbare Gott wirklich Mensch geworden ist,
wenn er, der ohne Grenzen und ohne Maß sein muss, sich uns zuwendet, wahrnehmbar, hörbar, sichtbar, erlebbar wird,
wenn dieser ewige Gott sich in unsere Zeit einfügen kann,
und in diesem Augenblick gegenwärtig ist,
wenn er als Herr über alle Natur diese auch außerhalb von Gesetzen bestimmt und Grenzen setzt und auflöst,
wenn es wahr ist, dass Jesus Macht hat über Tod und Krankheit,
wenn er tatsächlich gestorben und wiederauferstanden ist,
dann können wir nach einer Begegnung mit ihm unmöglich einfach so unser Leben in dieser Welt weiterleben, ohne dass diese Macht in uns und durch uns sichtbar wird.
Dann muss sich diese Lebenskraft in unserem Leben durchsetzen.
Dann muss sein Licht unsere Dunkelheit durchdringen und in der Welt leuchten.
Dann müssen wir mehr bewirken als nur Gedankengebäude und Glaubensbekenntnisse.
Dann müssen auch wir, in ihm und durch ihn, Gefangene befreien, Kranke heilen, Lahme auf die Füße stellen und der Tod muss in unserer Gegenwart ins Leere laufen.
Dann müssen sich in unserer Umgebung Güte und Treue verbünden und Gerechtigkeit und Frieden einander küssen.
Glaube an Gott kann sich doch niemals in Theologie, in Bekenntnis und Regeln selbst genug sein. Glaube muss mehr sein als gute Werke und Ethik und Menschlichkeit.
Ich möchte mich dieser radikalen Kraft, die Gott ist, immer mehr aussetzen.
Ich möchte dieses Risiko eingehen, von der Wucht der Liebe und der Lebenskraft Gottes aus meiner Verankerung in dieser Welt herausgerissen zu werden,
mich mit diesem Tornado, der der Heilige Geist ist, in das Undenkbare mitreißen lassen,
in ein unbekanntes Land,
an den Ort in mir, wo Himmel und Erde aufeinandertreffen.
Wo mein Unglaube seine Wahrheit berührt.
Wo mein Kleinsein für seine Größe einen Platz findet.
Wo meine Schwachheit ein Ort seiner Stärke wird.
Wo meine Unmöglichkeit seine Möglichkeit ist.
Wo die Wunder geschehen.
Ich will nicht aufgeben,
bis mein Glaube mein Herz vollständig durchdrungen hat,
und meine Hände in Bewegung setzt und meine Augen und Ohren das sehen und hören, was Augen sonst nicht sehen und Ohren sonst nicht hören.
Bis die Worte aus meinem Mund Dunkelheit und Krankheit und Lüge in ihre Schranken weisen, Mutlose aufrichten, Kräfte freisetzen, Horizonte erweitern und neue Wege eröffnen.
Bis Christus in mir auch für andere sichtbar und erlebbar ist.
„Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun die ich tue, und er wird größere als diese tun.“ (Jesus im Johannesevangelium 14,12)
Spricht mir absolut aus dem Herzen!